Was genau ist Journaling?
„Hirnst du noch oder journalst du schon?“ Diese Frage bringt es auf den Punkt: Statt sich in endlosen Gedankenschleifen zu verlieren, kann Journaling helfen, Klarheit zu schaffen und den Kopf zu entlasten. Für mich bedeutet Journaling das regelmäßige Festhalten von Gedanken, Gefühlen, Ideen und Erlebnissen. Es mag wie Tagebuchschreiben klingen, doch Journaling kann weit darüber hinausgehen. Mit der richtigen Routine kann es ein wertvolles Werkzeug sein, besonders in Zeiten des Wandels.
Vorteile des Journalings
- Standortbestimmung
Manchmal verlieren wir in turbulenten Zeiten den Kontakt zu uns selbst. Wer bin ich gerade? Woher komme ich? Wohin will ich? Diese Fragen können durch das Schreiben in schriftlicher Form oft klarer werden als durch bloßes Nachdenken. Schreiben verlangsamt den Gedankenfluss und schafft Klarheit. - Selbstreflexion
Indem wir unsere Gedanken regelmäßig aufschreiben, können wir unseren persönlichen Fortschritt besser nachvollziehen. Während unsere Erinnerungen verblassen können, bleiben unsere Aufzeichnungen bestehen. Journaling unterstützt uns dabei, zu erkennen, was wir bereits erreicht haben.
- Förderung von Positivität
Wenn wir uns beim Journaling auf positive Aspekte unseres Lebens konzentrieren, können wir lernen, das Leben insgesamt positiver zu betrachten. Wie heißt es so schön: „Where focus goes, energy flows“.
Verschiedene Arten des Journalings
Journaling ist nicht gleich Journaling. Hier sind einige Varianten:
- Tagebuch
Das Tagebuch ist eine sehr klassische Form, bei der die Erlebnisse und Gedanken des Tages festgehalten werden.
- Dankbarkeitstagebuch
Das Dankbarkeitstagebuch ist eine sehr spezielle Art des Tagebuchschreibens. Der Fokus liegt hierbei auf der Frage, wofür man dankbar ist. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass diese Art des Journalings die eigene Positivität fördert.
- Bullet Journaling
Das Bullet Journal hat einen eher systemischen Ansatz und ist ursprünglich gedacht, Notizen, Kalender, Aufgaben und alles, was einem so im Kopf herumschwirrt, an einem Ort zu vereinen. Das Schöne ist jedoch, dass du es auf deine Bedürfnisse anpassen kannst. Für mich hat Bullet Journaling ein bisschen was von „externem Gehirn“.
- Geführtes Journaling
Das freie Schreiben fällt dir schwer? Dann ist vielleicht die geführte Art des Journalings etwas für dich. Durch bestimmte Fragen wird der Schreibprozess unterstützt und kann gerade für den Einstieg eine gute Idee sein.
- Freies Schreiben
Einfach drauflosschreiben, ohne Punkt und Komma, ohne abzusetzen und ohne groß darüber nachzudenken. Freies Schreiben ist eine wundervolle Möglichkeit, sich in eine Art meditativen Zustand zu schreiben und Aspekte von sich sichtbar zu machen, zu denen man manchmal wenig Zugang hat.
- Kreatives Journaling
Du denkst eher in Bildern als in Worten und hast viel eher den Buntstift als den Füller zur Hand? Dann ist vielleicht das kreative Journaling etwas für dich. Hier geschieht das Festhalten von Gedanken und Momenten eher durch Bilder oder Collagen, handgezeichnet oder ausgeschnitten.
Journaling als Begleiter im Wandlungsprozess
Nutze Journaling, um Klarheit zu gewinnen, wohin du willst
Entweder du schreibst einfach los und lässt dich von deinem Inneren leiten, oder du probierst es mal mit diesen Fragen:
- Was macht mich wirklich glücklich?
- Welche Träume und Wünsche habe ich schon lange?
- Welche Stärken und Fähigkeiten möchte ich weiterentwickeln?
- Auch welche Erinnerungen möchte ich später zurückblicken?
- Welche Aspekte meines aktuellen Lebens möchte ich ändern und warum?
Nutze Journaling zur Selbstreflexion und Erkenntnis
Wenn du weißt, wohin du willst, dann kann Journaling dich auf deiner Wandlungsreise unterstützen. Setze dich regelmäßig hin und journal über deinen Fortschritt, entweder frei oder lass dich von folgenden Fragen inspirieren:
- Was hat mich in letzter Zeit meinem Ziel näher gebracht?
- Welche Veränderungen habe ich auf meinem Weg hin zu dem, wohin ich möchte, bemerkt?
- Was hätte ich vielleicht anders machen können?
- Was hat mich besonders unterstützt in letzter Zeit auf meinem Weg?
- Wie möchte ich weiter machen? Braucht es eine Neujustierung?
Nutze Journaling als emotionale Unterstützung
Wandlungsprozesse können emotional herausfordernd sein. Journaling kann helfen, die Gefühle zu kanalisieren und loszulassen. Schreibe auch hier entweder einfach draus los, oder orientiere dich an diesen Journalingfragen:
- Was beschäftigt mich momentan am meisten?
- Welche Gedanken und Überzeugungen trage ich mit mir herum?
- Was brauche ich jetzt, um mich besser zu fühlen?
- Welche negativen Gedanken oder Muster möchte ich loslassen?
- Welche positiven Ereignisse oder Menschen haben mich kürzlich inspiriert oder erfreut?
Das Wichtigste zum Schluss
Journaling ist für dich persönlich. Der größte Nutzen entsteht, wenn du ehrlich und offen schreibst, ohne Angst vor Bewertung. Wenn Journaling jemals wie eine Pflicht erscheint, ist es Zeit für eine Pause. Genieße es und schreibe aus Freude und weil es dir guttut.
In diesem Sinne:
Viel Freude beim Journaln
P.S. Einfach drauflosschreiben ist nicht dein Ding? Dann lade dir hier doch gerne meine Vorlage für die tägliche Reflexion herunter.